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Sängerruhe

  • Autorenbild: Claudia Kummlin
    Claudia Kummlin
  • 23. März 2021
  • 1 Min. Lesezeit

Vergangenes Wochenende war ich seit längerer Zeit mal wieder in meiner Heimatstadt Freiburg. Beim Spazierengehen durch die St. Georgener Weinberge – im badischen Volksmund liebevoll „Rebberg“ genannt – bin ich zufälligerweise an einem vertrauten Platz aus meiner Kindheit/ Jugend vorbei gekommen, und zwar der sogenannten 'Sängerruhe'.


Die 'Sängerruhe' ist eine Schutzhütte mit Grillplatz und Gedenkstein zu Ehren der in den beiden Weltkriegen gefallenen Sänger des Männergesangvereins Freiburg St. Georgen. Der Gedenkstein wurde 1923 am Waldrand des Schönbergs mit wunderschöner Aussicht über Stadt und Land errichtet. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde die Inschrift erweitert und lautet jetzt „Den Toten beider Weltkriege 1914/18 und 1939/45“.

Jedes Jahr am Volkstrauertag singt der Männerchor am Ehrenmal und gedenkt seiner gefallenen und verstorbenen Mitglieder.


Als Kind und Jugendliche war mir diese tiefe Bedeutung überhaupt nicht bewusst. Die 'Sängerruh' - wie sie von der Bevölkerung umgangssprachlich genannt wird - war für uns ein Treffpunkt: man ging Spazieren bis zur 'Sängerruh‘, man verabredete sich mit Freunden an der 'Sängerruh‘, man feierte Grillfeste an der 'Sängerruh‘. Ein Ort des geselligen Zusammenseins, der gerne auch von den St. Georgener Vereinen für ihre Saisonabschlussveranstaltungen genutzt wurde.


Heute erlebt der Begriff ‚Sänger(*innen)ruh‘ eine ganz neue Bedeutung. Im April werden es sechs Monate, dass unser Chor und unser Vereinsleben situationsbedingt ruhen. Eine Zwangspause, deren genaues Ende derzeit noch nicht absehbar ist. In der Ruhe liegt die Kraft heißt es. Die brauchen wir dann für einen hoffnungsfrohen Neustart.


 
 
 

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