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Ansteckend

  • Autorenbild: michael marquart
    michael marquart
  • 18. Okt. 2020
  • 1 Min. Lesezeit

Einmal nur hatten wir den Raum im Obernburger Jugendheim für eine Probe getestet und schon ist wieder pausieren angesagt. Unsere Sängerinnen und Sänger bedauern das. Die ansteigenden Infektionszahlen lassen da leider keine andere Wahl. Die Verantwortung, dass in unserem Kreis durch unser Tun jemand erkrankt, kann und will niemand übernehmen.


Wir wollen uns nicht anstecken lassen, nicht nur durch das Virus konkret, sondern in dem Zusammenhang auch nicht von einer diffusen Zukunftsangst, von einem schlechten Gefühl oder sogar von Selbstmitleid.


So merkwürdig sich das erst einmal anhört: Wir können sogar Positives aus der aktuellen Lage ableiten. Corona lehrt uns Empathie. Lernen wir die Menschen besser zu verstehen, die dauerhaft unter weit extremeren Bedingungen, wie Krieg, Armut und Hunger, leben müssen. Meist ohne Aussicht auf Besserung. Corona lehrt uns Wertschätzung. Viele Dinge sind in unserem Alltag zur Routine geworden. Feste, Familienfeiern, Urlaub, aber auch die wöchentliche Chorprobe. Jetzt wo uns das alles fehlt, bekommt manches wieder einen anderen, einen höheren Wert. Daran sollten wir uns erinnern, wenn alles wieder normal läuft. Corona bringt Neues. Krisen haben meist auch einen kreativen Aspekt. Wir haben zum Beispiel wirklich schöne Momente bei unseren Proben an warmen Sommerabenden im Freien auf der Hardt erleben dürfen. Ohne Corona gäbe es diese Erfahrungen nicht. Auch nicht unser gelungener Auftritt bei ‚Herbstklänge‘ Anfang Oktober. Mal sehen, was diese Phase unserem Verein noch ‚bescheren‘ wird.

Auf jeden Fall: jetzt wird vorerst wieder nur zuhause gesungen. Dazu will ich euch gerne motivieren. Macht das tatsächlich ganz bewusst und laut. Sucht euch einen Raum im Haus, in dem es vielleicht besonders gut klingt. Singen macht gute Laune. Und auch die soll übrigens ansteckend sein.


 
 
 

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