…so lautet der Titel eines vertonten Gedichtes von Ludwig Uhland vom Anfang des 19. Jahrhunderts, das unterschiedliche Interpretationen zulässt.
Wem aber ist Gesang gegeben? Zu oft hört man den Satz "Ich kann nicht singen". Ich behaupte: das stimmt nicht und ist eher ein Vorwand. Die meisten können es, haben es lediglich nicht probiert und praktiziert und haben einfach Hemmungen.
Auch mein jüngster Sohn kann singen. Aus seiner Wohnung klang es neulich heraus. Ich habe es zufällig mitbekommen, wie er seine Musik gehört und dabei mitgesungen hat. In einer schönen hohen Stimmlage, wie ich fand.
Warum trauen sich so wenige zu singen, vor anderen oder besser und einfacher mit anderen in der Gemeinschaft?
Singen ist eine sehr persönliche und emotionale Art und Weise sich zu äußern. Es braucht Mut und Überwindung dazu. Wir geben dabei viel von uns selber preis. Inneres wird nach außen gekehrt. Das kann und mag nicht jede/r. Auch langjährige Chorsänger*Innen tun sich zuweilen schwer, zu ihrer Stimme zu stehen. Wer extrovertiert ist, gerne auf einer Bühne steht, dem fällt es leichter.
Singen ist etwas Natürliches und gehört zum Menschen dazu. Es kann auch befreiend sein. Viel mehr Menschen könnten und sollten diese positive Erfahrung machen.
Ein Corona-konformer Tipp für den Anfang: Gehen Sie einfach mal alleine in den Wald, in die Natur und schreien, rufen oder singen Sie dort in die Stille hinein. Versuchen Sie bewusst zu spüren, wie sich das anfühlt. Ihre Stimme gehört zu Ihnen. Sie ist ein individuelles Persönlichkeitsmerkmal. Lernen Sie sie kennen.
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