Ein Spruch der oftmals salopp und oberflächlich dahingesagt wird. Wie jede Lebensweisheit aber, hat auch dieser Satz seine Tiefe und Wahrheit.
Wer kennt das nicht: man freut sich auf ein Ereignis, trifft dazu Vorbereitungen, fiebert richtiggehend daraufhin. Der eigentliche schöne Moment hingegen dauert im Verhältnis nur kurz. Wie lange braucht es zum Beispiel, ein gutes Essen, vielleicht noch mit mehreren Gängen, vorzubereiten. Und wie schnell sind die Teller leer, wenn es geschmeckt hat. Da wäre es doch gut, wenn schon mal das Kochen Freude bereiten würde. Bei einer ausgedehnten Wanderung auf den Gipfel eines Berges, genießt man bereits die Natur beim Anstieg, obwohl es anstrengend ist. Das Gipfelglück dagegen währt nur für einen relativ kurzen Moment.
Ähnlich ist es bei einer Konzertvorbereitung, wie zum Beispiel aktuell bei unserer Misa a Buenos Aires. Da kommt schnell die Frage auf: warum macht man das Ganze? Wieso der große Aufwand, wo wir doch das langwierig einstudierte Stück wahrscheinlich nur ein- oder zweimal zur Aufführung bringen werden? Stimmt. Allein die erfolgreiche Präsentation am Tag des Konzerts, der anschließende Applaus des Publikums, das allgemein gute Gefühl nach einem hoffentlich gelungenen Auftritt wären dafür zu wenig. Zu schnell verfliegt das alles.
Deshalb sollte auch hier gelten: Der Weg ist das Ziel. Die Vorbereitungszeit sollte Spaß machen und erfüllend sein. Es gibt dabei so viele positive Aspekte. Die Herausforderung annehmen - gemeinsames Üben – vorankommen - etwas Neues dazu lernen – mutig sein - neue Erfahrungen machen – besser werden - im Rahmen des Projektchors andere Menschen kennen lernen - gemeinsam etwas schaffen...
Um eine solche Sichtweise einzunehmen, reicht es oftmals aus, einen kleinen Schritt auf die andere Seite zu machen und die Dinge anders zu betrachten. Schon geht vieles leichter von der Hand und macht plötzlich großen Spaß. Das klappt übrigens bei vielen Dingen im Leben – nicht nur bei herausfordernden Chorprojekten.
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