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Entrümpeln

  • Autorenbild: michael marquart
    michael marquart
  • 6. Dez. 2020
  • 1 Min. Lesezeit

Aufräumen und Entrümpeln sei derzeit groß in Mode, hört man. Menschen würden vermehrt die Zeit im Corona-Lockdown nutzen, um daheim auszumisten. Eine gute Idee. Vieles sammelt sich über die Jahre an, was gar nicht mehr gebraucht wird und nur noch herumsteht oder herumliegt. Bei Vereinen ist das nicht viel anders.


Am vergangenen Donnerstag haben wir damit begonnen unseren Notenbestand in den Schränken unseres Proberaums zu sichten. Das Ziel: eine platzsparende und nachvollziehbare Archivierung. Was könnte noch gebraucht werden, was kann weg, was hat möglichweise sogar eine Art ‚historischen Wert‘? Allein beim früheren Sängerbund-Männerchor haben sich fast 400 Titel angesammelt. Dabei Noten, die schon fast einhundert Jahre alt sind. Eine Materialmenge, die nur häppchenweise zu bewältigen ist.


Während der Sortierung kommen bei dem ein oder anderen Notensatz alte Erinnerungen hoch. Dieses Lied habe ich gern gesungen, das andere hat mir weniger gefallen. Ah, da war doch dieser Tonart-Wechsel, der den Chor jedes Mal herausgefordert hat. Ein eindrucksvoller Solo-Part oder ein mit dem Stück verknüpfter besonderer Anlass - die Vergangenheit ist plötzlich wieder präsent. Da muss ich aufpassen, dass ich nicht allzu nostalgisch werde.


Manches davon würde ich gerne nochmals singen. Viele Texte und Aussagen in den meisten Liedern sind aber tatsächlich mittlerweile aus der Zeit gefallen und sind bestenfalls für die Chronik interessant.


Wenn Ende Januar alles geschafft ist, gibt es wieder Platz für Neues. Vielleicht aber auch die ein oder andere Idee für ein Lied, das eine zweite Chance im Chor-Repertoire verdient hat.

 
 
 

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